Haslau an der Donau (Haslau-Maria Ellend)


Gemeinde Haslau-Maria Ellend

Ortsgeschichte

Die östlich von Fischamend an der Donau liegende Gemeinde Haslau-Maria Ellend besteht aus den 1969 zusammengelegten Orten Haslau an der Donau und Maria Ellend mit der Wallfahrtskirche.

Haslau wird urkundlich bereits um 1080 genannt und war vom 12. bis zum 15. Jahrhundert Sitz eines sich nach Haslau nennenden Rittergeschlechts. Die Burg war ein Lehen von Orth an der Donau bzw. von Petronell. Nach dem Aussterben der Haslauer verfiel die Burg, 1441 wird sie urkundlich als verödet genannt.

Maria Ellend hat eine bis in die Römerzeit zurückreichende Siedlungstradition, wie Baureste eines Wachturms und eines Landgutes belegen. Die mittelalterliche Vorgängersiedlung lag vermutlich 700 m westlich des heutigen Ortes. Um 1450 wurde hier anstelle eines angeblich angeschwemmten Gnadenbildes - so die Legende - eine Kirche errichtet, die 1529 durch die Osmanen zerstört wurde. Erst danach, im Jahr 1544, wird dieser Kirchenbau erstmals erwähnt.

Nach den Zerstörungen durch die Osmanen erfolgte im Laufe des 16. Jahrhunderts eine Wiederbesiedlung beider Dörfer durch Kroaten, weshalb Haslau später Kroatisch-Haslau - im Unterschied zu Deutsch-Haslau an der Leitha - genannt wurde (bis 1920). Unter Wolf Unverzagt, Grundherr von Petronell, wurde für die angesiedelten Kroaten 1584 eine neue Kirche mit Markuspatrozinium an der Stelle der alten errichtet, die 1659 zur Pfarre erhoben wurde. Schwere Schäden erlitten beide Dörfer durch die Osmanen 1683 und die Kuruzzen 1704 und 1706; die Kirche verfiel zunehmend. 1770 erfolgte daher unter den Abensperg-Traun, seit 1668 Herrschaftsinhaber, deren Abbruch und der Bau der heutigen Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau" an der neu angelegten Reichsstraße. War die alte Kirche zuvor ein beliebtes Pilgerziel der Kroaten zum hl. Markus, wurde das nun „Maria Ellend" genannte Dorf zu einem Marienwallfahrtsort.

In der Folgezeit kam es zu Siedlungserweiterungen an der Reichsstraße; um 1910 entstand der Ortsteil Neu-Haslau. Mit dessen Entstehung erfolgte in der Achse der Kirche die Anlage eines ausgedehnten Wallfahrtsbereichs mit Prozessionswegen, Kreuzwegen, Maria-Lourdes-Grotte, Kalvarienberg und Kapellen (1906-1914). Die Kirche wurde 1910 ebenfalls renoviert und teilweise umgebaut.

Die Gemeinde hat heute eine Fläche von 24 Quadratkilometer und zählt 2.165 Einwohner und Einwohnerinnen (Stand 2007), davon 345 mit Nebenwohnsitz. 2003 wurde der Gemeinde von Landeshauptmann Erwin Pröll ein Wappen verliehen: Über geflutetem blauem Schildfuß mit drei silbernen Wellenfäden gespalten, vorne in Grün ein goldener aufspringender Hase, hinten in Gold eine rote heraldische Rose. Die Fahnenfarben sind Grün-Gelb-Rot.